Als Seitenbordmotoren erstmals im Wassersport auftauchten, stießen sie zunächst auf Skepsis bei traditionellen Wassersportlern. Viele befürchteten, dass der ursprüngliche sportliche Gedanke verloren gehen könnte. Diese anfängliche Zurückhaltung wich jedoch schnell einer breiten Akzeptanz, als die vielfältigen Vorteile der motorisierten Unterstützung erkannt wurden.
Der Seitenbordmotor eröffnete völlig neue Möglichkeiten: Bootsbesitzer konnten nun bei nahezu allen Wetterbedingungen und in verschiedensten Gewässern unterwegs sein. Diese neue Unabhängigkeit von Naturgewalten bedeutete einen enormen Fortschritt für den Wassersport. Dabei blieb die Freiheit erhalten, traditionelle Sportarten wie Rudern, Paddeln oder Segeln auszuüben – der Motor diente als zusätzliche Sicherheit und Komfort, ohne dabei hinderlich zu sein.
Besonders wertvoll erwies sich der Seitenbordmotor bei ungünstigen Wetterverhältnissen oder in anspruchsvollen Gewässern. Statt den Wassersport einzuschränken, trug er zu dessen Popularisierung bei. Die wachsende Wochenendkultur verstärkte diesen Trend zusätzlich: Gerade Stadtbewohner nutzten die neue Mobilität, um der urbanen Hektik zu entfliehen und entlegenere Gewässer zu erkunden.
Segler profitierten besonders von der neuen Technologie. In früheren Zeiten war das Heimrudern bei Flaute oft eine mühselige Angelegenheit, die viel Zeit und Kraft erforderte. Der Seitenbordmotor änderte dies grundlegend: Er ermöglichte es Seglern, auch bei windstillen Verhältnissen schnell und mühelos zurückzukehren. Kein Wunder, dass die Seitenbordmotoren bald den Spitznamen „Flautenschieber“ erhielten – sie schoben die Boote quasi durch die Flaute.
Der moderne Wassersportler genießt heute die beste beider Welten: Mit Motorunterstützung können größere Distanzen mühelos zurückgelegt werden, während am Zielort das traditionelle Wassersporterlebnis uneingeschränkt möglich ist. Diese Kombination aus Tradition und Innovation hat den Wassersport nachhaltig bereichert und seine Attraktivität für eine breitere Zielgruppe erhöht.