Seitenbordmotor

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    Als Seitenbordmotoren erstmals im Wassersport auftauchten, stießen sie zunächst auf Skepsis bei traditionellen Wassersportlern. Viele befürchteten, dass der ursprüngliche sportliche Gedanke verloren gehen könnte. Diese anfängliche Zurückhaltung wich jedoch schnell einer breiten Akzeptanz, als die vielfältigen Vorteile der motorisierten Unterstützung erkannt wurden.

    Der Seitenbordmotor eröffnete völlig neue Möglichkeiten: Bootsbesitzer konnten nun bei nahezu allen Wetterbedingungen und in verschiedensten Gewässern unterwegs sein. Diese neue Unabhängigkeit von Naturgewalten bedeutete einen enormen Fortschritt für den Wassersport. Dabei blieb die Freiheit erhalten, traditionelle Sportarten wie Rudern, Paddeln oder Segeln auszuüben – der Motor diente als zusätzliche Sicherheit und Komfort, ohne dabei hinderlich zu sein.

    Besonders wertvoll erwies sich der Seitenbordmotor bei ungünstigen Wetterverhältnissen oder in anspruchsvollen Gewässern. Statt den Wassersport einzuschränken, trug er zu dessen Popularisierung bei. Die wachsende Wochenendkultur verstärkte diesen Trend zusätzlich: Gerade Stadtbewohner nutzten die neue Mobilität, um der urbanen Hektik zu entfliehen und entlegenere Gewässer zu erkunden.

    Segler profitierten besonders von der neuen Technologie. In früheren Zeiten war das Heimrudern bei Flaute oft eine mühselige Angelegenheit, die viel Zeit und Kraft erforderte. Der Seitenbordmotor änderte dies grundlegend: Er ermöglichte es Seglern, auch bei windstillen Verhältnissen schnell und mühelos zurückzukehren. Kein Wunder, dass die Seitenbordmotoren bald den Spitznamen „Flautenschieber“ erhielten – sie schoben die Boote quasi durch die Flaute.

    Der moderne Wassersportler genießt heute die beste beider Welten: Mit Motorunterstützung können größere Distanzen mühelos zurückgelegt werden, während am Zielort das traditionelle Wassersporterlebnis uneingeschränkt möglich ist. Diese Kombination aus Tradition und Innovation hat den Wassersport nachhaltig bereichert und seine Attraktivität für eine breitere Zielgruppe erhöht.

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    webmaster
    Mein Name ist Detlev Pickert, geboren 1957 in Berlin-Zehlendorf und der webmaster dieser Plattform. Durch meine Tätigkeit im Großkauf am Saatwinkler Damm Ende der 1970-er verbrachte ich sehr viel Zeit mit der Beobachtung der Testfahrten von Dieter König und seinem Team am Saatwinkler Damm. Von Anfang an war die Geschichte der Boote etwas, das mich faszinierte. Es ist die Geschichte oder Provenienz, wie es heute genannt wird, die uns erzählt, was das Boot durchgemacht hat, wem es gehörte und wie es einst entstanden ist. Das war für mich der Beginn, dieses erstaunliche kulturelle Erbe zu dokumentieren und festzuhalten. Durch hunderte von Interviews mit alten Bootsbauern, Werftbesitzern und Motorenschlossern sowie Recherchen in Bibliotheken, Büchern und Magazinen hat sich ein umfangreiches Wissen angesammelt. Nach einer Pause von etwa zehn Jahren wird nun sukzessive dieses Wissen auf dieser Plattform veröffentlicht. Keine Geschichte ist abgeschlossen, da täglich neue Informationen hinzukommen. Ich habe weder Germanistik noch Journalismus studiert; ich schreibe einfach so, wie mir meine Gedanken kommen. Wer sich daran stört, findet sicherlich andere Seiten, auf denen er sich wohler fühlt. Wer sich an meiner Arbeit erfreut, darf gerne über den Spendenknopf einen Kaffee ausgeben. Ich danke für Eure Unterstützung.